Samstag, 26. Mai 2012

Class of 2012 - Graduation

Heute ist an meiner High School Graduation Day! Obwohl ich als Junior (11. Klasse) hier in Amerika nicht daran teilnehme, bin ich natürlich trotzdem gekommen um mir das anzuschauen und meinen Freunden, die heute ihr Diploma bekommen zu gratulieren. Eigentlich findet die Graduation Ceremony  draußen auf dem Football Field statt, wegen starkem Wind wurde heute aber alles in die große Turnhalle verlegt. Es macht Spaß, alle Seniors in ihren Graduation Gowns beim Einlaufen in die Turnhalle zuzuschauen. Jeder von ihnen hat zwei Rosen in der Hand, die später als Dankeschön an die Eltern verteilt werden. Dazu wird natürlich noch ein sehr emotionales Lied gespielt, was die meisten Graduates und ihre Eltern dann auch sofort zum weinen bringt. In den letzten Wochen haben mir viele meiner Freunde immer wieder erzählt, wie froh sie sind, die High School hinter sich zu haben und wie sehr sie sich auf's College freuen. Das scheint im Augenblick alles vergessen.
"Egal, wohin es die Seniors 2012 verschlagen wird, sie werden immer ein Stück Erie mit sich tragen", sagt unser Rektor. In dem Moment wird mir klar, dass auch ich, wenn ich bald wieder zurück nach Deutschland gehe, immer ein Stück Erie mit mir tragen werde. Obwohl ich nur ein Jahr (anstelle von vier) diese Schule besucht habe, sind die Erie Tigers ein Teil von mir geworden - vielleicht sogar ein größerer Teil, als meine deutsche Schule.
Nachdem alle Schüler ihr Diploma bekommen haben, endet die Zeremonie damit, dass sie alle samt ihre Graduation Caps in die Luft werfen.
Draußen vor der Schule werden noch schnell ein paar Fotos mit den liebsten Freunden und Familienmitgliedern gemacht, bevor es wieder nach Hause geht, wo jeder eine mehr oder weniger große Graduation Party haben wird. Ich bin allein heute zu fünf davon eingeladen, morgen folgen weitere vier - mal sehen, ob ich es schaffe, überall vorbeizuschauen. :-)

Class of 2012

Mittwoch, 23. Mai 2012

Last Day of School

Heute war mein letzter Schultag an einer amerikanischen High School - okay, eigentlich ist morgen erst letzter Schultag, aber da wir Finals Week haben und ich morgen keine Final Exams mehr habe, brauche ich nicht zu kommen. Meine Freundin Chelsea auch nicht und ich denke wir gehen zur Mall ;-)
Schule spielt im Leben von amerikanischen Teenagern eine viel größere Rolle, als in Deutschland. Natürlich liegt das daran, dass es in amerikanischen High Schools einfach viel mehr außerschulische Veranstaltungen gibt. Sportarten werden hier für die Schule gemacht, es gibt drei Schulbälle, vier Dodgeball Turniere, Banquets und Awards Nights. Außerdem gibt es Kleidung in den Farben und mit dem Logo der Schule. Ich denke jeder Schüler kann sich sozusagen mit seiner Schule identifizieren. Im Flugzeug nach Mexiko saß eine Frau neben mir und aus irgendeinem Grund sind wir angefangen uns zu unterhalten (Amerikaner sind immer sehr gesprächig ;-). Anstatt zu fragen aus welchem Ort in Colorado ich komme, hat sie sofort gefragt welche High School ich besuche: Erie High School
Ich kann mich noch so genau an meinen ersten Schultag hier in Erie erinnern: Ich war zu spät zu jeder Unterrichtsstunde, weil ich die Räume nicht gefunden hab, manchmal hat es die ganze 10-Minuten Passing Period gedauert, bis ich meinen Locker endlich aufbekommen hab und die Schulklingel hat mich jedes Mal irritiert, weil sie so anders als die an meiner deutschen Schule klingt. Umso komischer war es, heute ein letztes Mal die Gänge entlangzulaufen und meinen Locker ein letztes Mal zu öffnen und dann komplett leer zu schließen. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich allen Lehrern und Schülern richtig 'Tschüß' gesagt hab. Meine engsten Freunde werde ich zum Glück ja noch öfter in den Ferien sehen, ein guter Monat in Colorado bleibt mir ja zum Glück noch. Und bei allen anderen, die ich nicht mehr sehen werde, hoffe ich, dass sie mich genauso vermissen werden wie ich sie. Da ich eigentlich noch für eine relativ lange Zeit nach Schulende hier bin, hab ich das alles noch gar nicht wirklich realisiert und hoffe insgeheim immer noch, dass ich alle Schüler und vielleicht sogar ein paar Lehrer noch einmal zu sehen bekomme, bevor ich nicht nur meine Schule, sondern auch Amerika verlassen muss. Wir werden sehen, vielleicht passiert das ja schon nächsten Samstag. Dann werde ich zumindest noch einmal ins Schulgebäude zurückkehren um viele meiner Freunde bei ihrer Graduation zu sehen.

Freitag, 11. Mai 2012

Yearbook Distribution

Heute wurden an meiner High School die Jahrbücher verteilt. Vor allem für mich und den Rest des Yearbook Staff's war das ziemlich aufregend, weil wir unbedingt wissen wollten, wie allen Schüler und Lehrer das diesjährige Yearbook gefällt, an dem wir lange und hart gearbeitet haben. Zum Glück haben wir nur positive Rückmeldungen bekommen. Einige meinten sogar, das wäre das beste Jahrbuch, das unsere Schule je hatte. Was ein Glück, dass ich dieses Schuljahr als Austauschschülerin da war ;-)
Nachdem wir die Bücher an alle Schüler verteilt hatten, haben wir uns alle in der Cafeteria getroffen, wo wir Zeit hatten die gegenseitig zu signieren. Denn es ist üblich, dass die besten Freunden und Lieblingslehrer oder Trainer einem eine kleine Notiz auf die letzte Seite des Buches schreiben.
Mir gefällt das Yearbook auf jeden Fall richtig gut (wünschte wir hätten sowas auch in Deutschland), was meint ihr? Ich bin meinem ganzen Team so dankbar, dass sie das einzige Yearbook meines Lebens so super hinbekommen haben. Es bedeutet mir sehr viel so ein tolles Erinnerungsstück an mein Jahr hier in Amerika zu haben und ich freue mich schon, es bald mit meinen Lieblingsdeutschen gemeinsam durchzublättern.

Erie High School's Yearbook 2011/12

Mittwoch, 9. Mai 2012

End of the Season

Alle guten Dinge müssen zu ihrem Ende kommen. In diesem Fall ist die Leichtathletiksaison an meiner High School vorbei. Gestern war unser letzter Wettkampf, wir haben gewonnen und ich hab eine neue persönliche Bestzeit in den 400m. Also wenigstens ein gebührendes Ende.
Es fühlt sich richtig komisch an, nach drei Monaten wieder direkt nach Schulschluss nach Hause zu kommen, anstelle in Richtung des Sportplatzes zu laufen und mit meinen Freunden zu trainieren. Am Anfang der Saison hat mein Coach gesagt, er will das ich nach Deutschland zurückgehe und sagen kann: 'American Track is awesome!' Und obwohl ich noch nicht zurück bin, kann ich das glaub ich jetzt schon mal bestätigen ;-)
Auch wenn American Track bedeutet, morgens um 7 Uhr los zur Schule zur fahren, um 10 Uhr den Unterricht verlassen zu dürfen, um zum Wettkampf zu fahren und schließlich nach 17 Stunden um Mitternacht wieder nach Hause zu kommen, hatte ich jedes Mal einfach verdammt viel Spaß!
In ein paar Tagen gibt es dann noch ein offizielles End-of-the-Season Banquett, wo das ganze Team noch einmal zusammenkommt.
Mit dem Ende der Leichathletiksaison geht auch das Schuljahr hier in Amerika dem Ende zu. Noch 6 Schultage für Seniors und 9 Schultage für uns anderen. Das Ende des Schuhljahres führt damit auch langsam aber sicher zum Ende meiner Zeit hier in Colorado, Amerika. Glücklicherweise darf ich noch etwas mehr als einen Monat mit meiner wundervollen Gastfamilie verbringen (manche Austauschschüler gehen schon in 2 Wochen wieder zurück) und wir haben noch ein paar tolle Dinge geplant. Die Schwester meiner Gastmutter hat ein Haus am Colorado River, der die Grenze zwischen Kalifornien und Arizona darstellt, gekauft und wir werden sie dort wahrscheinlich für ein paar Tage besuchen, bevor es auch für mich Zeit ist, den Weg nach Hause anzutreten.
Während ich in der Schule immer öfter gefragt werde, ob ich mich nicht freue, endlich nach Hause zu kommen, ist ein letztes Treffen mit allen Austauschschülern in meiner Umgebung geplant. Beim Zurückkommen nach Deutschland hab ich ehrlich gesagt gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich echt total, meine Familie und Freunde wiederzusehen und ich habe manche deutsche Sachen echt vermisst und zu schätzen gelernt (von Autobahnen, über frisches deutsches Brot, bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln), aber auf  der anderen Seite bin ich einfach super traurig, wenn ich nur daran denke, dass ich diesen Ort und alle Menschen, die ich über das letzte Jahr hinweg lieb gewonnen habe bald verlassen muss. Und ich weiß jetzt schon, dass es auch viele amerikanische Dinge gibt, die ich in Deutschland wiederum sehr vermissen werde. Das relativ niedrige Niveau amerikanischer Schulen zum Beispiel, an denen man so gut wie nie Hausaufgaben bekommt - und sonst, gibt es ja immer noch Study Hall! An dieser Stelle wünsch ich meinen lieben Freunden in Deutschland, die gerade Abschlussprüfungen schreiben, dann nochmal ganz viel Glück ;-)