Alle guten Dinge müssen zu ihrem Ende kommen. In diesem Fall ist die Leichtathletiksaison an meiner High School vorbei. Gestern war unser letzter Wettkampf, wir haben gewonnen und ich hab eine neue persönliche Bestzeit in den 400m. Also wenigstens ein gebührendes Ende.
Es fühlt sich richtig komisch an, nach drei Monaten wieder direkt nach Schulschluss nach Hause zu kommen, anstelle in Richtung des Sportplatzes zu laufen und mit meinen Freunden zu trainieren. Am Anfang der Saison hat mein Coach gesagt, er will das ich nach Deutschland zurückgehe und sagen kann:
'American Track is awesome!' Und obwohl ich noch nicht zurück bin, kann ich das glaub ich jetzt schon mal bestätigen ;-)
Auch wenn
American Track bedeutet, morgens um 7 Uhr los zur Schule zur fahren, um 10 Uhr den Unterricht verlassen zu dürfen, um zum Wettkampf zu fahren und schließlich nach 17 Stunden um Mitternacht wieder nach Hause zu kommen, hatte ich jedes Mal einfach verdammt viel Spaß!
In ein paar Tagen gibt es dann noch ein offizielles
End-of-the-Season Banquett, wo das ganze Team noch einmal zusammenkommt.
Mit dem Ende der Leichathletiksaison geht auch das Schuljahr hier in Amerika dem Ende zu. Noch 6 Schultage für Seniors und 9 Schultage für uns anderen. Das Ende des Schuhljahres führt damit auch langsam aber sicher zum Ende meiner Zeit hier in Colorado, Amerika. Glücklicherweise darf ich noch etwas mehr als einen Monat mit meiner wundervollen Gastfamilie verbringen (manche Austauschschüler gehen schon in 2 Wochen wieder zurück) und wir haben noch ein paar tolle Dinge geplant. Die Schwester meiner Gastmutter hat ein Haus am
Colorado River, der die Grenze zwischen Kalifornien und Arizona darstellt, gekauft und wir werden sie dort wahrscheinlich für ein paar Tage besuchen, bevor es auch für mich Zeit ist, den Weg nach Hause anzutreten.
Während ich in der Schule immer öfter gefragt werde, ob ich mich nicht freue, endlich nach Hause zu kommen, ist ein letztes Treffen mit allen Austauschschülern in meiner Umgebung geplant. Beim Zurückkommen nach Deutschland hab ich ehrlich gesagt gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich echt total, meine Familie und Freunde wiederzusehen und ich habe manche deutsche Sachen echt vermisst und zu schätzen gelernt (von Autobahnen, über frisches deutsches Brot, bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln), aber auf der anderen Seite bin ich einfach super traurig, wenn ich nur daran denke, dass ich diesen Ort und alle Menschen, die ich über das letzte Jahr hinweg lieb gewonnen habe bald verlassen muss. Und ich weiß jetzt schon, dass es auch viele amerikanische Dinge gibt, die ich in Deutschland wiederum sehr vermissen werde. Das relativ niedrige Niveau amerikanischer Schulen zum Beispiel, an denen man so gut wie nie Hausaufgaben bekommt - und sonst, gibt es ja immer noch Study Hall! An dieser Stelle wünsch ich meinen lieben Freunden in Deutschland, die gerade Abschlussprüfungen schreiben, dann nochmal ganz viel Glück ;-)